Hans Wollschläger, geboren am 17. 3. 1935 in Minden/Westfalen. Sohn eines Pfarrers; Besuch des humanistischen Friedrichs-Gymnasiums in Herford. Nach dem Abitur Studium der Kirchenmusik an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold von 1955 bis 1957 (Komposition bei Wolfgang Fortner); privater Dirigierunterricht bei Hermann Scherchen. Lebte ab 1958 in Bamberg. Ab 1962 freier Schriftsteller und Übersetzer. Von 1957 bis 1970 freier Mitarbeiter im Karl-May-Verlag, Bamberg. 1969 Mitbegründer der Karl-May-Gesellschaft e.V.; deren stellvertretender Vorsitzender ab 1971; Herausgeber der Jahrbücher der Karl-May-Gesellschaft (zusammen mit C. Roxin, H. Schmiedt und R. Wolff). Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. 1990 Verleihung der Ehrendoktorwürde in Bamberg. Im Sommersemester 2002 Poetik-Dozentur an der Universität Bamberg. Wollschläger starb am 19. 5. 2007 in Bamberg.
* 17. März 1935
† 19. Mai 2007
von Maria Eger, Andrea Scholz und Rudi Schweikert
Essay
Der Eintritt Hans Wollschlägers in die deutsche Literatur ist eine Geschichte in Retardationen. Wollschläger publizierte seit rund 20 Jahren in vielfältiger Weise, doch sein eigentliches poetisches Werk („Herzgewächse“ Teil I, 1982) ist mit einiger Verspätung erschienen. Das halbe Hauptwerk und der zweite Höhepunkt in Wollschlägers literarischer Existenz, die Neuübersetzung von Joyces „Ulysses“ (1975), relativieren seine übrigen Veröffentlichungen zu Vor-Arbeiten, die ...